Die Vorteile des langsamen Laufens: 7 Gründe für mehr Tempo und Wohlbefinden beim Laufen mittels Grundlagentraining.
Es ist schon interessant, wie unterschiedlich die Meinungen und Zugänge zum langsamen Laufen sein können. Ich persönlich finde ja, dass langsames Laufen so viele Vorteile hat, die manchmal übersehen werden. Also, lasst uns mal genauer hinschauen, worin die zentralen Vorteile auf der einen und die Blockaden auf der anderen Seite liegen.
Was hindert uns gerne am langsamen Laufen und welche Probleme und Schmerzen können dadurch beim Laufen entstehen?
Als Sportphysiotherapeut, Lauf- und Mentaltrainer beobachte ich immer wieder Verhaltensmuster und Glaubenssätze, die uns am Grundlagentraining hindern.
Herausforderung 1 | Das ist ja kein wirkliches Training: Warum die Wahrnehmung täuschen kann und langsames Laufen effektiv ist.
Manche empfinden es als langweilig oder denken, dass schnelles Laufen effektiver ist. Doch seid mutig und gebt dem langsamen Laufen eine Chance. Es hat so viel zu bieten und kann euch in eurem Lauftraining wirklich weiterbringen. Ein Training ist nicht nur dann effizient, wenn man sich zu 100% verausgabt hat und auf allen Vieren in die Wohnung zurückkehrt.
Herausforderung 2 | Abwertung und Vergleich mit den anderen: Wie du dich von negativen Gedanken beim gemächlichen Laufen befreist.
Wir vergleichen uns dann mit anderen und fühlen uns zu langsam. Was denken die anderen, wenn ich da so langsam laufe und mich vielleicht sogar eine Walkerin überholt? Wenn du dein Training mittrackst und das dann auf Strava und Co. für andere sichtbar ist, führt das ganz häufig dazu, dass wir uns gar nicht trauen, zu langsam zu laufen. Den sozialen Erwartungen aus dem Umfeld, geben wir hier oftmals eine sehr große Bedeutung.
Herausforderung 3 | Das ist langweilig: Tipps, wie du die Langsamkeit als Chance für mentale Erholung und Fokus nutzt.
Ich habe schon oftmals gehört, dass langsames Laufen super langweilig ist und kein wirklicher Flow entsteht. Dass dem nicht so sein muss, erfährst du etwas weiter unten.
Herausforderung 4 | Übertraining, Schmerzen, Zwangspause und weniger Freude sind Folgeerscheinungen von fehlendem Grundlagentraining.
Leider habe ich es als Physiotherapeut schon sehr oft erlebt, dass ein Mangel an niedrig intensiven Läufen zu Problemen im Zusammenhang mit dem Laufen führen kann. Laufpausen und Schmerzen sind dann unliebsame Folgeerscheinungen, die eigentlich vermieden werden können.
Die zentralen Vorteile von langsamen und moderaten Laufeinheiten.
Nun gibt es da für mich mindestens 7 große Themenbereiche im Zusammenhang mit dem gemütlichen Laufen, die dein Laufleben absolut bereichern können.
Vorteil 1 | Eine gute Basis aufbauen: Warum langsames Laufen der Schlüssel zu nachhaltiger Leistungssteigerung ist.
Diese Form des Trainings legt den Grundstein für eine verbesserte Ausdauer, Muskelaufbau und optimierte Lauftechnik, was letztlich zu einer nachhaltigen und langfristigen Steigerung der Leistungsfähigkeit führt. Bei Läufer*innen, die über 60 Jahre alt sind und immer noch freudvoll und beschwerdefrei laufen, stelle ich immer wieder fest, dass sie genau diesen Punkt berücksichtigt haben.
Vorteil 2 | Regeneratives Bewegen: Wie langsames Laufen den Körper effektiv regeneriert und stärkt.
Es ist mehr als nur Tempo vermindern; langsames Laufen bedeutet, den Körper zu revitalisieren. Diese sanfte Trainingsform fördert die effektive Regeneration von Muskeln und Gelenken, stärkt die Ausdauergrundlagen und dein Immunsystem.
Vorteil 3 | Anpassung des Bewegungsapparates: Die positiven Auswirkungen langsamen Joggens auf Muskeln und Gelenke.
Deine aktiven und passiven Strukturen wie Muskeln, Sehnen oder Gelenke haben Zeit, sich an die gestellten Anforderungen anzupassen. Durch das langsame Laufen wird der Bewegungsapparat schonend trainiert, wodurch sich die Muskeln und Gelenke an die Belastungen gewöhnen können. Dies fördert nicht nur die Flexibilität, sondern reduziert auch das Verletzungsrisiko, sodass du langfristig von einem stabilen und gesunden Bewegungsapparat profitierst.
Vorteil 4 | Laufstil und Lauftechnik Schule: Warum sich das langsame Tempo optimal für die Feinabstimmung deiner Lauftechnik eignet.
Bei diesen ruhigen Läufen kann der Fokus auf der bewussten Gestaltung deines Laufstils liegen. Dies ermöglicht eine detaillierte Analyse und Feinabstimmung deiner Lauftechnik. Durch die Reduktion auf ein gemächliches Tempo hast du die Zeit, gezielt an deinem Bewegungsmuster zu arbeiten und so eine effizientere und schonendere Lauftechnik für dich zu entwickeln.
Vorteil 5 | Atemtechniken beim langsamen Laufen: So optimierst du deine Atmung für mehr Ausdauer und Wohlbefinden.
Durch bewusste Atmung und Atemtechniken wird nicht nur die Sauerstoffzufuhr verbessert, sondern auch der gesamte Atmungsapparat gestärkt. Dies trägt zu einer effizienteren Sauerstoffnutzung bei, steigert deine Ausdauer und fördert gleichzeitig dein allgemeines Wohlbefinden. In meinen Laufcamps schenken wir der Atmung immer wieder gezielte Aufmerksamkeit, da hier enormes Potenzial für deine Laufleistung und vor allem dein Wohlbefinden liegt.
Vorteil 6 | Gemeinsam Laufen: Die sozialen Vorteile von Easy Runs für eine motivierende Lauferfahrung.
Das gemeinsame und lockere Laufen schafft einen Raum für inspirierende Gespräche, gegenseitige Unterstützung, Erfahrungsaustausch und trägt zu einer nachhaltig positiven Lauferfahrung bei. Wenn du immer alleine läufst oder ganz am Schluss deiner Laufgruppe hinterherhechelst, entgeht dir möglicherweise einiges. Intervalle auf der anderen Seite sind in einer coolen Laufcommunity natürlich auch besonders motivierend, da man sich gegenseitig pushen kann.
Schau dir gerne unsere aktuellen Level 1 Laufcamps an und vielleicht laufen wir schon bald gemeinsam ein paar Kilometer in atemberaubend schöner Natur!
Vorteil 7 | Intensivere und detailliertere Wahrnehmung: Wie langsames Laufen deine Sinne schärft und den Laufgenuss steigert.
Ich habe das langsame Laufen und das zwischendurch auch mal Innehalten, Stehenbleiben und den Ausblick genießen, auch erst im Laufe der Zeit ‚gelernt‘, und ich genieße meine Beobachtungen bei ruhigem Tempo mittlerweile sehr. Die bewusste Verlangsamung ermöglicht es mir, die Umgebung intensiver wahrzunehmen und den Lauf als sinnliches Erlebnis zu schätzen.
Fazit
Letztendlich geht es darum, die Balance zu finden – mal schnell, mal langsam, je nachdem, was euer Körper braucht. Achtet daher auf eure Signale, hört auf euren Körper und genießt den Lauf. Mein Ziel ist es, dass ihr euch wohlfühlt, Spaß habt und eure Laufziele auf eine gesunde Weise erreicht.
Im meinem Running Free Club und meinen Laufcamps gehts übrigens ganz viel um Community Power und Leichtigkeit beim Laufen.
Keep on Running!
Euer Florian
